Bei einer grenzüberschreitenden Veranstaltung des Kulturvereins Thayngen-Reiat und des Fördervereins für Kultur und Heimatgeschichte Gottmadingen oblag es mir heute Abend, in einer Art Doppelfunktion als Historiker und Moderator, eine Podiumsdiskussion mit vier Zeitzeugen der Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges zu leiten: Es waren dies Walter Bernath (*1924) und Theo Lenhard (*1934), beide aus Thayngen, sowie Fritz Egger (*1935) aus Bietingen und Helmut Moosmann (*1936) aus Gottmadingen. Die vier Herren gaben Einblicke in ihre Erlebnisse während der Kriegsjahre an der schweizerisch-deutschen Grenze, erinnerten sich an die regelmässigen Überflüge und die tragischen Bombardierungen der Region, an die Flüchtlingsströme in den letzten Kriegswochen, den «Tag des Friedens» resp. der Kapitulation am 8. Mai 1945 sowie an die Entnazifizierungen und den schwierigen Übergang in die Nachkriegszeit.
Rund 150 Besucher sind heute Abend nach Thayngen gekommen, der Saal des
Restaurant ‹Gemeindehaus› war mehr als voll – und die Leute lauschten gebannt den Schilderungen der vier Zeitzeugen, ebenso wie vorher den Kurzvorträgen der beiden Historiker Andreas Schiendorfer und Dietrich Glaser sowie den gehaltvollen Grussworten von Gemeindepräsident Philippe Brühlmann (Thayngen) und Bürgermeister-Stv. Georg Ruf (Gottmadingen).