Unter dem witzigen Titel “Die wandelnde Chronik” ist heute in der Wochenzeitung Schaffhauser Bock ein schönes, einfühlsames Porträt über meine Tätigkeit als Historiker und Publizist erschienen.
Schön, dass das Interesse an der Geschichtsschreibung – insbesondere auch an frischen, modern gestalteten Jubiläumspublikationen für Firmen, Verbände und Gemeinden – aktuell wieder stark an Bedeutung gewinnt. Immer mehr wird dies auch als Chance in der Öffentlichkeitsarbeit, Marketing, Kundenbindung und sogar Mitarbeitergewinnung gesehen.
Heute durfte ich in der Gesprächssendung “Unter 4 Augen” bei Radio Munot zu Gast sein. Mit Gastgeberin Désirée Gächter habe ich über meine Jugend, die beruflichen Anfänge, meine Bücher, die heutige Tätigkeit als Historiker, Moderator und Publizist …und übers Reisen gesprochen. 😉 -> Link
Filialleiterin Delia Huber durfte zu diesem Talk zahlreiche Besucherinnen und Besucher in ihrer neuen Lokalität an der Vorstadt in Schaffhausen begrüssen.
Bei einer sehr würdigen Feier zum 250. Jahrestag der Geburt von Johann Conrad Fischer, des Gründers der Firma Georg Fischer AG sowie ersten Schaffhauser Stadtpräsidenten, durfte ich heute Abend ein hochkarätiges Podium moderieren. Die drei Facetten von Fischers Wirken wurden durch Stadtpräsident Peter Neukomm, +GF+-CEO Andreas Müller sowie Iwan Stössel, Mitglied der Naturforschenden Gesellschaft, also alles drei Nach-Nachfolger von Johann Conrad Fischer, bestens abgedeckt. Es war eine interessante und durchaus auch humorvolle Debatte vor vollen Rängen im Pavillon im Park.
Zuvor hatte Franziska Eggimann, Leiterin des Georg Fischer-Konzernarchivs, ein äusserst hochkarätiges Festreferat gehalten, gespickt auch mit verschiedenen witzigen Anekdoten.
In den letzten Jahren durfte ich verschiedene Jubiläumspublikationen für Firmen, Verbände, Institutionen und Gemeinden umsetzen. Als Beispiele hier fünf kurze Einblicke: 100 Jahre Hauseigentümerverband (HEV), 50 Jahre Brütsch Elektronik, 150 Jahre Stadttheater Schaffhausen, 100 Jahre Pro Patria, 100 Jahre Wasserversorgung Neunkirch.
Heute Morgen durften wir meine neueste Publikation dem Publikum vorstellen: “Eine Pionierleistung im Städtli. 100 Jahre Wasserversorgung Neunkirch”. Am kommenden Samstag wird sie dann, im Rahmen einer grossen Veranstaltung im Klettgau, auch der Bevölkerung abgegeben.
Es ist ein Privileg, sich im Rahmen meines Berufes immer wieder in ganz neue Themen einzuarbeiten – und sie dann in Buchform, modern und gut lesbar gestaltet, einem breiten Publikum näherzubringen. Jede Firma, Institution, Verband oder Gemeinde hat eine spannende Geschichte zu erzählen. So fragt man sich vielleicht auch beim Thema “Wasserversorgung” zuerst, ob das spannend sei? Und merkt dann, wie buchstäblich alles, also Trinken, Kochen, Hygiene, aber auch Brandschutz, Gewerbe und Landwirtschaft, von einer zuverlässigen Wasserversorgung abhängen. Es ist interessant, nachzulesen, wie lange es damals ging, bis man vor genau 100 Jahren die optimale und auch finanzierbare Lösung gefunden hat. Medienbericht
Am heutigen Nationalfeiertag habe ich wieder mal eine Festansprache gehalten – diesmal in Herblingen, einem äusserst lebendigen Quartier mit einem sehr engagierten Quartierverein. Die Veranstaltung war mit fast 200 Personen, trotz Regenwetter, bestens besucht.
In meiner Ansprache habe ich mich v.a. für mehr Zusammengehörigkeit statt Neid und Missgunst, gegen die unsägliche ‘Cancel Culture’ und für ein starkes persönliches Engagement statt blosser, wohlfeiler ‘Symbolpolitik’ ausgesprochen.
Zudem habe ich am Beispiel der Geschichte der Gemeinde Herblingen, die vor genau 60 Jahren eingebürgert wurde, konkret aufgezeigt, was Zusammengehörigkeit und Engagement bedeutet. Zudem habe ich darauf hingewiesen, dass Mitte des 19. Jahrhunderts rund 1/4 des damaligen Bauerndorfes als Wirtschaftsmigranten nach Nord- und Südamerika ausgewandert ist – und versucht, eine Analogie zu heute zu schlagen mit einerseits den Flüchtlingsströmen auf dem Mittelmeer etc und anderseits einer aus meiner Sicht unbefriedigenden Asylpolitik der Schweiz.
Schliesslich habe ich – als Zeichen des persönlichen Engagements, das jedermann leisten sollte – ein Kässeli aufgestellt, den Betrag verdoppelt und, in Konnex mit dem obigen Thema, der Afghanistanhilfe gespendet.
Heute Nachmittag wurde ich – nach 23 Jahren Mitgliedschaft – aus dem Vorstand des Museumsvereins Schaffhausen verabschiedet. Und dies mit einer wunderschönen, stilvollen «Laudatio» durch meinen geschätzten Kollegen Roger N. Balsiger – und vollbepackt mit Gschenkli. Ganz lieben Dank auch an Andreas Schiendorfer, einen überaus engagierten Präsidenten, und die übrigen, lieb gewonnenen Vorstandsgschpänli. Es war eine bereichernde Zeit, in der wir auch einiges zusammen auf die Beine gestellt haben.
Die Bedrohungssituation der Grenzregion Schaffhausen im Zweiten Weltkrieg und die verschiedenen irrtümlichen Bombardierungen sind noch immer viel diskutierte Themen. In den letzten Jahren sind fünf monothematische Publikationen dazu erschienen. Bestellt werden können die Bücher hier.
Bedrohte Grenzregion. Die schweizerische Evakuationspolitik 1938-1945. [erschienen: 2018, 3. Aufl.]
Während des Zweiten Weltkrieges war der Kanton Schaffhausen aufgrund seiner geographischen Lage besonders exponiert. Wie aber reagierten Behörden und Bevölkerung auf diese Bedrohung? Wie erlebten sie jene krisenhaften Jahre, und welche Massnahmen trafen sie?
Die vorliegende Studie skizziert einerseits die militärische Gefahr und deren Wahrnehmung in der Grenzregion und schildert anderseits die daraus resultierenden Evakuationspläne für die Zivilbevölkerung sowie für Banken und Kulturgüter. Im Zentrum steht dabei die Situation im «heissen Mai 1940», als im Zusammenhang mit dem deutschen Westfeldzug eine Invasion der Schweiz weit- herum erwartet wurde. Das Gefühl, Schaffhausen werde militärisch gar nicht verteidigt, der Wirbel um die «Pfingsteidgenossen», die abenteuerliche Evakuation von Banken in die Romandie und die Innerschweiz, die Schutzmassnahmen für Kulturgüter in Museen, Archiven und Bibliotheken: Basierend auf einem umfangreichen Quellenstudium sowie rund 140 Gesprächen mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, präsentiert der Autor ein facettenreiches Bild der damaligen Lebensumstände. Anhand des Beispiels Schaffhausen wird die Frage der Evakuation erstmals überhaupt ausführlich behandelt, was der gut lesbaren Studie auch über den lokalhistorischen Aspekt hinaus Gewicht verleiht.
Die Bombardierung von Schaffhausen – ein tragischer Irrtum. [erschienen: 2019]
Die Schweiz war zwar glücklicherweise nicht direkt in den Zweiten Weltkrieg verwickelt – aber dessen Auswirkungen bekam die Bevölkerung trotzdem in verschiedener Hinsicht zu spüren. Ganz besonders traf dies für die Grenzbevölkerung zu, die etwa im «heissen Mai» 1940 fast stündlich eine deutsche Invasion befürchtete, später regelmässige Überflüge der alliierten Bomberstaffeln zu gewärtigen hatte und in den letzten Kriegswochen schliesslich auch das Flüchtlingselend aus nächster Nähe miterlebte. Am folgenschwersten war aber die Bombardierung der Stadt Schaffhausen am 1. April 1944. Später traf es noch weitere Ortschaften im Grenzkanton, wie etwa Thayngen oder insbesondere auch Stein am Rhein.
Für die vorliegende Publikation konnten zahlreiche neue, noch unveröffentlichte oder erst jetzt greifbare Quellen aus Archiven und privaten Nachlässen ausgewertet werden. So entsteht ein facettenreiches Bild der damaligen Geschehnisse, angereichert mit bewegenden Schilderungen verschiedener Augenzeugen.
Der Autor zeigt deutlich auf, dass die Bombardierung durch amerikanische B-24 Liberators eine Verkettung unglücklicher Umstände war – und nicht, wie zuweilen noch immer kolportiert, Absicht oder eine Art «Denkzettel» für die Schweiz. Die Tatsache, dass allein im Grenzkanton Schaffhausen deutlich mehr als die Hälfte aller Todesopfer durch Bombenabwürfe auf die Schweiz zu beklagen war, verleiht der gut lesbaren Schrift zudem auch über den lokalhistorischen Aspekt hinaus Bedeutung.
«Als wäre es gestern gewesen!». Erinnerungen an die Bombardierung von Schaffhausen am 1. April 1944. [erschienen: 2022]
Die Zeit des Zweiten Weltkrieges – und insbesondere die tragische Bombardierung der Stadt Schaffhausen am 1. April 1944 – ist denjenigen, die das unmittelbar miterlebt haben, auch fast achtzig Jahre später noch immer sehr präsent. Sie haben ihre Eltern, Geschwister oder Freunde verloren, wurden selbst schwer verletzt oder durch die Ereignisse geprägt. Alle wissen noch genau, wie sie «d’Bombardierig» damals miterlebt haben.
Für diese Publikation wurden in akribischer Kleinarbeit die Erinnerungen von mehr als dreissig Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der Bombardierung niedergeschrieben und mit passenden Fotografien und einem Faktenteil angereichert. Sie ist damit Rückschau, Andenken und Mahnmal zugleich.
Bomben auf Stein am Rhein. Erinnerungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. [erschienen: 2023]
Die Zeit des Zweiten Weltkrieges hat auch die Stadt Stein am Rhein stark geprägt. Die Schweiz war zwar glücklicherweise nicht direkt ins Kriegsgeschehen involviert, auch wenn eine deutsche Invasion verschiedentlich befürchtet wurde. Hingegen gab es immer wieder Bombenabwürfe der Alliierten über Schweizer Gebiet – am 22. Februar 1945 auch in Stein am Rhein, mit 9 Todesopfern und zahlreichen Schwerverletzten. Eine Tragödie, die noch heute, fast achtzig Jahre später, in den Erinnerungen der Bevölkerung sehr präsent ist.
Als der Krieg zu Ende war. Die Grenzstadt Schaffhausen im Jahre 1945. [erschienen: 2011]
Der Schweizer Grenzort Schaffhausen, geographisch fast rundum vom Nachbarstaat umgeben, war zwar nicht direkt in den Zweiten Weltkrieg involviert –und doch war da die irrtümliche Bombardierung am 1. April 1944, die 40 Todesopfer forderte, und die stete Angst vor einer überraschenden deutschen Invasion. Die vorliegende Studie gibt vor allem darüber Aufschluss, wie man – angesichts dieser erwähnten Bedrohung in Schaffhausen – den Tag des Friedens am 8. Mai 1945 beging und wie man sich danach der Herausforderung der «Säuberung» und Entnazifizierung stellte. Dabei kommen. nebst der Auswertung einiger neu zugänglicher Quellen, auch zahlreiche Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu Wort.
Nebst diesen monographischen Darstellungen habe ich zahlreiche Beiträge in Sammelwerken oder in Zeitungen, Zeitschriften und Jahrbüchern verfasst. Eine detailliertere Literaturliste findet sich hier (Stand: 2022).
Zum Erscheinen meines neuen Buches “Bomben auf Stein am Rhein” sind zahlreiche, sehr schöne Medienberichte erschienen (vgl. unten). Danke herzlich fürs Interesse.
Das Buch vereinigt Lebenserinnerungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges – und insbesondere der Bombardierung der kleinen Schweizer Grenzstadt Stein am Rhein am 22. Februar 1945. Der Luftangriff der 95th BG der US-Luftwaffe, dem 9 Menschen zum Opfer fielen, hatte eigentlich – im Rahmen der Grossoffensiver ‘Operation Clarion’ – der deutschen Stadt Kitzingen (bei Würzburg) gegolten.