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Der «Tag des Friedens», das Ende des Zweiten Weltkrieges am 8. Mai 1945, jährte sich heute zum 70. Mal. Verschiedene Medien berichteten aus diesem Anlass nochmals ausführlich über die Kriegsgeschehnisse – und Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, damals grösstenteils noch Kinder oder Jugendliche, schilderten ihre teils noch immer sehr lebendigen Erinnerungen an jene Zeit.

Als Historiker, der sich intensiv mit der damaligen Zeit befasst hat, erhielt ich aushf-Talk zu Kriegsende (zus. mit Ernst Neukomm), 8.5.2015-IIch zu diesem ‹Jubiläum› wieder verschiedene Anfragen – und konnte zwar aus Kapazitätsgründen nicht alle, aber doch einige positiv beantworten: So leitete ich z.B. eine Podiumsdiskussion mit vier Zeitzeugen aus den Grenzorten Thayngen (Schweiz) sowie Gottmadingen und Bietingen (Deutschland), nahm gemeinsam mit alt Regierungsrat Ernst Neukomm in einer Sendung des Schaffhauser Fernsehens (shf) Stellung, beantwortete schriftlich Fragen zu den damaligen Ereignissen um den 8. Mai 1945 oder las am Senioren-Radio aus meinen Büchern vor. Zudem war ich für verschiedene Journalisten und einen Filmautor auch beratend tätig.In der schweizer Nachbargemeinde Thayngen gab es bei der Gedenkveranstaltung "70 Jahre Friedensschluss" eine Podiumsdiskussion mit Zeitzeugen. Von links: Fritz Egger aus Bietingen, Helmut Moosmann aus Gottmadingen, Podiumsleiter Matthias Wipf aus Schaffhausen und die Thaynger Theo Lenhard und Walter Bernath.

Fazit: Auch 70 Jahre später ist das Interesse für die Vorkommnisse im Zweiten Weltkrieg, gerade auch in einer Grenzregion wie Schaffhausen, ungebrochen – und dies gilt nicht nur für die sogenannte ‹Aktivdienstgeneration›, sondern durchaus für alle Altersschichten.

Bei einer grenzüberschreitenden Veranstaltung des Kulturvereins Thayngen-Reiat und des Fördervereins für Kultur und Heimatgeschichte Gottmadingen oblag es mir heute Abend, in einer Art Doppelfunktion als Historiker und Moderator, eine Podiumsdiskussion mit vier Zeitzeugen der Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges zu leiten: Es waren dies Walter Bernath (*1924) und Theo Lenhard (*1934), beide aus Thayngen, sowie Fritz Egger (*1935) aus Bietingen und Helmut Moosmann (*1936) aus Gottmadingen. Die vier Herren gaben Einblicke in ihre Erlebnisse während der Kriegsjahre an der schweizerisch-deutschen Grenze, erinnerten sich an die regelmässigen Überflüge und die tragischen Bombardierungen der Region, an die Flüchtlingsströme in den letzten Kriegswochen, den «Tag des Friedens» resp. der Kapitulation am 8. Mai 1945 sowie an die Entnazifizierungen und den schwierigen Übergang in die Nachkriegszeit.

Rund 150 Besucher sind heute Abend nach Thayngen gekommen, der Saal desIn der schweizer Nachbargemeinde Thayngen gab es bei der Gedenkveranstaltung "70 Jahre Friedensschluss" eine Podiumsdiskussion mit Zeitzeugen. Von links: Fritz Egger aus Bietingen, Helmut Moosmann aus Gottmadingen, Podiumsleiter Matthias Wipf aus Schaffhausen und die Thaynger Theo Lenhard und Walter Bernath. Restaurant ‹Gemeindehaus› war mehr als voll – und die Leute lauschten gebannt den Schilderungen der vier Zeitzeugen, ebenso wie vorher den Kurzvorträgen der beiden Historiker Andreas Schiendorfer und Dietrich Glaser sowie den gehaltvollen Grussworten von Gemeindepräsident Philippe Brühlmann (Thayngen) und Bürgermeister-Stv. Georg Ruf (Gottmadingen).